Der LandesSportBund Niedersachsen hatte seine Mitglieder zur Teilnahme an diesem online Ideenwettbewerb auf Datenbank www.sport-integriert-niedersachsen.de aufgerufen.
Der Verein IcanDo aus Hannover hat mit seiner „Interkulturellen Streetsport-Liga“ den ersten Platz des Ideenwettbewerbes 2015/16 „Sport integriert Niedersachsen“ gewonnen. Der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen hatte seine Mitglieder zur Teilnahme an diesem online Ideenwettbewerb auf Datenbank www.sport-integriert-niedersachsen.de aufgerufen, um das integrative Engagement des organisierten Sports zu würdigen und Andere zum Nachmachen zu ermutigen. Die Gewinner werden am 1. Februar 2016 online auf der Plattform www.sport-integriert-niedersachsen.de bekanntgegeben.
Gewinner
Die Preisträger des Ideenwettbewerbes haben sich gegen 57 Bewerbungen durchgesetzt. Es sind:
1. Platz (5.000 Euro): ICanDo – „Interkulturelle Streetsport-Liga“
2. Platz (3.000 Euro): Niedersächsischer Fußballverband – „Anpfiff fürs Lesen“
3. Platz (1.000 Eoro): SV Gehrden – „Ausbau der Sparte Le Parcour“
Sonderpreis „Flüchtlinge und Asylsuchende“ (3.000,- €): SV Yurdumspor Lehrte – „Mandela Team“
Jury
In der Jury wirkten mit: Boris Pistorius (Nds. Minister für Inneres und Sport), Doris Schröder-Köpf (Nds. Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe), Kai Weber (Geschäftsführer Flüchtlingsrat Niedersachsen), Petra Sobel (SV Nordenham, Stützpunktverein „Integration durch Sport“) und Norbert Engelhardt (stellv. Vorstandsvorsitzender LSB Niedersachsen).
Kurzbeschreibungen
<link http: www.sport-integriert-niedersachsen.de cgi-bin external-link-new-window external link in new>IcanDo e.V.
Unter dem Leitmotiv ‘Spiel und Sport für Alle!‘ hat der Verein im März 2015 das Projekt zum Aufbau der 1. ‘Integrativen interkulturellen Strassenfußball-Liga‘ in Hannover gestartet, an der sich Ende 2015 bereits 18 Teams mit rund 200 Spielern regelmäßig beteiligen. Es wurden mehrere Hundert Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund – nahezu vollständig aus sozial belasteten und bildungsfernen Milieus – aus dem gesamten Stadtgebiet Hannovers erreicht. Seit Juni bietet der Verein zudem Fußballtreffs auf den Geländen von Flüchtlingseinrichtungen an. Zwei Teams wurden bereits in die Liga integriert. Eines der Teams wurde bei einem bundesweiten Streetliga-Turnier Deutscher Meister der 14-17 jährigen.
<link http: www.sport-integriert-niedersachsen.de cgi-bin external-link-new-window external link in new>Niedersächsischer Fußballverband
Der Niedersächsische Fußballverband möchte mit "Anpfiff fürs Lesen" als besondere Lesemotivation und Anreiz die Fußball-Begeisterung von Jungen mit und ohne Migrationshintergrund und aus unterschiedlichen sozialen Umfeldern bereits frühzeitig aufgreifen (Grundschule 3. und 4. Klasse) und sie mit der für viele weniger attraktiven Beschäftigung des Lesens verbinden. Durch die Verknüpfung von Fußball- und Lesespielen soll sowohl die Freude am Sport/Fußball als auch am Lesen geweckt und gefördert werden.
<link http: www.sport-integriert-niedersachsen.de cgi-bin external-link-new-window external link in new>SV Gerden
Nach der Gründung der Sparte Le Parcour im Jahr 2008 im SV Gehrden fanden viele Kinder und Jugendliche den Weg in die Sporthalle. Nach sechs Jahren, war es an der Zeit die Le Parcour Sparte weiterzuentwickeln und den Sportlern mehr Raum für Ihre Aktivitäten zu geben. Eine neue Gruppe wurde gegründet, das Training aus Alters- und Leistungsgründen neu aufgeteilt.
<link http: www.sport-integriert-niedersachsen.de cgi-bin external-link-new-window external link in new>SV Yurdumspor'88 Lehrte e.V.
Seit 2013 kümmert sich der Verein mit einem Fußballangebot um Flüchtlinge in Lehrte und bietet ein Fußballangebot an. Das "Mandela Team" (rund 70 Personen) ist seit Sommer 2014 im Spielbetrieb des NFV Kreis Hannover Land in der 4.Kreisklasse gemeldet – die einzige Flüchtlingsmannschaft im Spielbetrieb in Norddeutschland. Der Verein bietet zudem eine Fahrradwerkstatt, Bewerbungscoaching, Alltagsunterstützung, das Projekt "Helfende Hände", eine Trainerausbildung für Flüchtlinge und weitere Sportangebote wie Schwimmen.
Statements:
Alptekin Kirci (Büroleiter der Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe bei der Niedersächsischen Staatskanzlei): „Die beiden erstplatzierten Projekte überzeugen mich mit ihren ganzheitlichen Ausrichtung: Themen wie Ernährung oder Verständigung im Alltag werden über das gemeinsame Sporterlebnis aufgegriffen, außerdem wertvolle Kontakte zur Unterstützung und Begleitung bei alltäglichen Herausforderungen geknüpft. Die Sportvereine leisten damit einen wichtigen Beitrag für die die soziale Integration von Migrantinnen und Migranten sowie Flüchtlingen. Besonders freue ich mich aber über die Vielfalt der eingereichten Projektbeiträge. Das zeigt: Die Sportvereine in Niedersachsen reden nicht über Integration – sie packen es an!“
Petra Sobel (SV Nordenham): „Bei der Festlegung der Siegerbeiträge konnten wir uns schnell auf ein gemeinsames Votum einigen. Aber auch der Blick über die Erstplatzierten hinaus lohnt sich: Die eingereichten Projektbeispiele sind nicht nur äußerst vielfältig, sondern auch besonders praktikabel – das Online-Portal ,Sport integriert Niedersachsen‘ gewinnt dadurch an Qualität. Dort finden Engagierte aus Sportvereinen, die sich in der Integrationsarbeit engagieren möchten, jetzt noch mehr praxiserprobte Ideen zum Nachahmen, sowohl für kleine wie auch für große Projekte.“
Bibiana Steinhaus (Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport): „Fußball ohne Schiedsrichter, in einer von Kindern und Jugendlichen selbst organisierten Straßenfußball-Liga – das im wahrsten Sinne des Wortes faire Projekt des Vereins ist wirklich beeindruckend. Das gilt auch für den SV Yurdumspor Lehrte, bei dem aus dem Vereinssport heraus ein breites Angebot zur Flüchtlingshilfe entstanden ist. Dieser Wettbewerb hat gezeigt, wie sehr die niedersächsischen Sportvereine dazu bereit sind, sich der gewaltigen Aufgaben der Integration im und durch Sport anzunehmen. Dabei arbeiten sie kreativ, spontan, engagiert und gut vernetzt mit anderen Organisationen zusammen.“
Kai Weber (Geschäftsführer Flüchtlingsrat Niedersachsen): „Die Vielzahl der Beiträge und die Breite des Engagements sind bemerkenswert! Als Beispiel möchte ich die TSG Burg Gretesch aus Osnabrück nennen, die Flüchtlinge in ihrem eigenem Sportheim untergebracht hat, oder den Niedersächsischen Fußballverband, bei dem das Projekt „Anpfiff für Lesen“ Sport und Leseförderung kombiniert. Das zeigt, was der Sport leisten kann: Er bietet beste Voraussetzungen, um Menschen unterschiedlicher Herkunft über Alltägliches ins Gespräch zu bringen. Ich bin deshalb sehr dankbar für die vielfältigen Angebote der niedersächsischen Sportvereine.“
Reinhard Rawe (Vorstandsvorsitzender LandesSportBund Niedersachsen): „Das Engagement vieler Sportvereine in Niedersachsen, durch konkrete Maßnahmen und Projekte die Integration von Migranten sowie verstärkt auch von Flüchtlingen und Asylsuchenden zu unterstützen, ist beeindruckend und verdient höchste Anerkennung. Die Wettbewerbsbeiträge haben es der Jury sehr schwer gemacht; viele sind von hoher Qualität! Es kann immer nur einen Sieger geben, aber es gibt darüber hinaus sehr viele Gewinner!!“
<link http: www.sport-integriert-niedersachsen.de external-link-new-window external link in new>Datenbank Sport integriert Niedersachsen
Die Datenbank <link http: www.sport-integriert-niedersachsen.de external-link-new-window external link in new>Sport integriert Niedersachsen betreibt der LSB zusammen mit dem Niedersächsischen Ministerium des Inneren und Sport, der Deutschen Sportjugend und der Leibniz Universität Hannover. Die Datenbank enthält aktuell (Stand 1/2016) 708 Projekte.