Newsmeldungen

Der Sportjugend Niedersachsen

- Keine Dienstpflicht für Freiwilligendienste

Das oberste Organ der Deutschen Sportjugend, ihre Vollversammlung, hat im Oktober 2018 bereits erklärt: „Statt über eine Dienstpflicht oder ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr zu diskutieren, müssen die Freiwilligendienste deutlich ausgebaut und besser finanziell ausgestattet werden. Wir benötigen einen faktischen Rechtsanspruch auf die Förderung von Freiwilligendiensten. Dies kann unbürokratisch durch die Bereitstellung zusätzlicher Mittel umgesetzt werden.“
Der Vorstand der Deutschen Sportjugend möchte angesichts der aktuellen Diskussion diese Position ausdrücklich bekräftigen. Eine Dienstpflicht, auch wenn sie als Gesellschaftsjahr rhetorisch aufgewertet wird, ist ein Eingriff in die Lebensplanung junger Menschen, für den es in Europa keinerlei Vorbild gibt. Wenn man mehr Verständnis für andere Lebensentwürfe und Meinungen wecken, Vorurteile abbauen und den Gemeinsinn stärken möchte, stehen mit den Freiwilligendiensten dafür hervorragende, etablierte Orte zur Verfügung. Schon heute leisten fast 100.000 meist junge Menschen und damit fast zehn Prozent eines Jahrgangs einen Freiwilligendienst. Freiwilligendienstleistende werden pädagogisch begleitet, was besonders wirksam für die Reflexion der Erfahrungen und die Förderung künftigen Engagements ist. Während ein Pflichtdienst von einem weiteren Engagement abhalten kann, zeigen Studien, dass die übergroße Mehrheit der Freiwilligendienstleistenden dem organisierten Sport langfristig in sehr unterschiedlichen Positionen erhalten bleibt. Das ist für das größte zivilgesellschaftliche Engagementfeld „Sport“ hochrelevant, die Sportvereine mit ihren Kindern und Jugendlichen profitieren langfristig.

Quelle: DOSB-Presse 19. Juli 2022