Es war kein Jubiläum im klassischen Sinne – aber doch eine ziemlich runde Sache: Das Sommercamp des Tischtennis-Verbands Niedersachsen (TTVN) fand in diesem Jahr in der 20. Auflage statt. Die Trainingswoche für Kinder und Jugendliche hatte 2003 ihre Premiere. Zur Eröffnung der aktuellen Campwoche formierten sich am Montag daher die Teilnehmenden zum obligatorischen Gruppenbild zu einer großen 20 als entsprechend runde Zahl.
Außer den 100 Spielerinnen und Spielern waren noch zehn angehende Jugendleiterinnen und Jugendleiter (Juleicas) sowie 30 Trainerinnen und Trainer aus Vereinen während ihrer Fortbildung in der Akademie des Sports in Hannover mit von der Partie. Und natürlich nicht zu vergessen: die 21 sogenannten Rothemden, die als Trainerinnen und Trainer für Vorbereitung und Ablauf des Camps zuständig waren.
Auch in der 20. Auflage bot das wie immer breitensportlich angelegte Sommercamp die bewährte Mischung: Klar, Tischtennis, wurde natürlich ganz viel gespielt – ob als Turnier, an der Ballkiste oder als vorgegebene Übung. Das Camp-Programm beinhaltete aber auch freizeitliche Aspekte von Casino-Spielabend bis Schwimmbadbesuch.
Einer der jüngsten Teilnehmer war Benno Dettmer. Der Zehnjährige ist halb so alt wie das Sommercamp. Und er hatte richtig Spaß. „Ich könnte von morgens bis abends Tischtennis spielen.“ Genau das wurde ihm hier geboten. „Und meine Rückhand ist jetzt richtig gut geworden“, sagte Benno, dessen Verein Arminia Hannover ist. Im Frühjahr spielte er sich bei den mini-Meisterschaften sogar bis ins TTVN-Verbandsfinale vor.
Was für Benno und für alle Kinder galt: Sie erlebten während einer Einheit einen sehr seltenen Anschauungsunterricht – inklusive theoretischer Einführung und praktischem Austesten von Para-Tischtennis. Zu Gast in der Akademie des Sports war Holger Nikelis, jeweils zweifacher Sieger von Weltmeisterschaften und Paralympics im Rollstuhl-Tischtennis. Er referierte zusammen mit Johannes Urban, Obmann für Tischtennis beim Behindertensportverband Niedersachsen. Dass ein kompletter Vormittag im Zeichen von Para-Tischtennis stehen konnte, war einer finanziellen Unterstützung seitens des Landessportbunds Niedersachsen aus der „Richtlinie zur Förderung von Integration im und durch Sport“ zu verdanken. Insgesamt standen dem TTVN für das Sommercamp fast 30 Rollstühle zur Verfügung, in denen die Teilnehmenden sitzen und dabei Tischtennis spielen konnten. Diese Sportgeräte erhielt das Sommercamp-Team unter der Leitung von Markus Söhngen geliehen von Hannover United sowie von der Rollstuhl-Sportgemeinschaft Hannover 94.
Nach der gleichsam anstrengenden und erfolgreichen Campwoche wirkte Söhngen, Referent Lehrarbeit beim TTVN, sehr zufrieden. „Toll, dass wir nach den coronabedingten Einschränkungen erstmals seit 2019 wieder ein gewohntes Camp mit der vollen Auslastung anbieten konnten“, sagte Söhngen.
Foto/Text: TTVN