Mit 21 Jahren hatte Ludolf Wirries als jüngster Oberturnwart eines Turnkreises im Niedersächsischen Turner-Bund (NTB) und darüber hinaus sogar auf nationaler Ebene im Deutschen Turner-Bund bereits Sportgeschichte geschrieben. Der ehemalige Vorsitzende des MTV Harsum, Organisator vieler sportlicher Veranstaltungen sowie Träger des Bundesverdienstkreuzes verstarb mit 89 Jahren.
Als 18-jähriger Kunstturner stand er in der damaligen Muster-Riege des MTV Harsum beim Deutschen Turnfest 1953 in Hamburg. In seiner aktiven Laufbahn gab es etliche solcher sportlichen Höhepunkte. Zu seinem echten Hobby entwickelte sich das Zeltlager auf Langeoog, das er mit seiner Ehefrau Hedwig betreute - zunächst in den 1960ern für die Jugend des Kreissportbundes (KSB) Hildesheim, dann für die gesamte Sportjugend Niedersachsen. Insgesamt war er 50 Jahre lang als Leiter für das Zeltlager zuständig.
Zum 50-jährigen Jubiläum des Zeltlagers fand auf der Nordsee-Insel ein Jubiläums-Dünensingen mit 160 Teilnehmern zu Ehren von Ludolf Wirries statt. Der Turngau als damals größter Hildesheimer Kreissportbund-Fachverband wählte Ludolf Wirries 1968 zum ersten Vorsitzenden. Der gelernte Maurer arbeitete in der Gießerei und als Ofenmaurer-Spezialist bei Kloth-Senking in Hildesheim. Vom Kultusministerium unterstützt, absolvierte der Harsumer Fachlehrgänge an der Deutschen Turnschule in Frankfurt und Landesturnschule in Melle zum Erwerb des Sportlehrers.
Er unterrichtete danach drei Jahrzehnte lang an den Schulen in Sarstedt, Borsum und Harsum. Im Harsumer Klubhaus nahm er 2007 von der damaligen Landrätin Ingrid Baule den Verdienstorden der Bundesrepublik entgegen. Sie verkündete in ihrer Laudation, dass die Gesellschaft solche Vorbilder, wie es Ludolf Wirries sei, sehr dringend brauche. Nun ist er am 14. August 2024 verstorben.
Die Sportjugend Niedersachsen trauert um einen starken Förderer des Sports in Niedersachsen, ohne den das Zeltlager Langeoog in seiner aktuellen Form nicht möglich wäre.